Liebe – Verwundbarkeit – Trost

Veröffentlicht am 6. März 2025 um 19:35

Liebe – Verwundbarkeit – Trost Im Lieben und im Trösten machen wir uns verwundbar. Nur der apathische Mensch ist bereits so verwundet, dass er sich zum Schutz seiner selbst in die absolute Teilnahmslosigkeit zurückgezogen hat. Jede Beziehung zu einem anderen Menschen macht uns verwundbar.

Liebe heißt nie, Schmerzen zu vermeiden. Die Liebe ruft uns in eine unendliche Bewegung des Lebens hinein. Und sie macht uns aufmerksamer, nachdenklicher, empfindlicher und verwundbar.

Doch darüber erhalten wir einen Geschmack des bergenden Erbarmens, in das wir eingebettet sind. So können wir aus der tiefsten Einsamkeit und Depression befreit werden: Wir sind mit unseren Grenzen und Begrenzungen angenommen; so wie wir sind.

Das gilt es zu fühlen, anzunehmen. In dieser Annahme werden wir in eine Bewegung mitgenommen, die uns zu den Menschen, zur Liebe hinführt. Das ist es, nachdem wir uns alle im Grunde unseres Herzens sehnen.

So gehört es auf unserem Lebensweg dazu, die Verurteilung anderer Menschen und auch von sich selbst abzulegen. Die Welt und uns selbst ohne Verurteilungen zu sehen: Was für eine Quelle von Freude. Das ist schon mehr als ein Geschmack von einem „Zu Hause sein“ außerhalb der fassbaren Strukturen.

Innere Freiheit als Kraft, dabei die Welt mit gütigen Augen sehen. Annehmen des Lichts und des Schattens. Darüber tieferes Verständnis für die Schwäche entwickeln und Barmherzigkeit und Vergebung ins Leben tragen. Das tröstet und heilt, in seiner Zeit.

 

Rüdiger Schaller 06.03.2025

Autor des Buches: In die Stille

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