
Beste Freunde und gute Geheimnisse Helle und herzenswarme Stimmen begrüßen mich morgens von der Dachterrasse des Hotels: „Kalimera“, wie ein kleiner Gesang, so hört es sich an. Die drei Damen des Reinigungsteams winken mir freudig zu; ich bin gerade auf dem Weg zum Strand um zu prüfen, wie der Wellengang ist. Rote Fahne oder vielleicht doch eine grüne Fahne? Es ist die Tage ziemlich windig auf Kreta.
Fast kein Schwimmen möglich, aber dafür Entdeckungstour zu Geheimnissen, die Kreta birgt; wie der Palast von Knossos aber auch unendlich schöne verschwiegene Landstriche und die vielen kleinen Dörfer. Abseits der Hauptwege.
Sonne und Wolke wechseln die Tage, es ist angenehm warm Mitte Oktober.
Geheimnisse - zurück zur Unterkunft: Ein Geheimtipp. Wenn ich nun den Namen verrate, dann ist sie kein Geheimtipp mehr. Nur ein paar Hinweise. Sie liegt in einem Vorort von Rethymno, Platanias: 50 Meter zum Strand, 50 Meter zur Taverna Finikas (ein absolutes „Muss“ – später mehr) und 250 Meter zu Marems Restaurant. Hier ist Vaggelis zu Hause. (https://www.ruedigerschaller.de/reflektionen/2014759_gute-freunde).
Noch ein letzter Hinweis zur Unterkunft. Der Name beginnt und endet mit dem griechischen Alphabet. Viel Erfolg auf der Suche und Entdeckung des Geheimtipps. Tolle Atmosphäre, herzliches Personal, sauber und ruhig gelegt. Einfach gemacht zum Entspannen und Genießen. Ein Pool auf der Dachterrasse und ein gutes SPA runden das ganze ab. Dort habe ich eine Mitarbeiterin kennengelernt, die spielt eine Kristallharfe. Das ist wie ein Klangschalenkonzert, nur anders auf seine eigene Art. Noch etwas, was es zu entdecken gilt; eine Bereicherung wäre das für das SPA, wenn das Spiel mit in das Angebot aufgenommen würde.
Nun zu den guten Geheimnissen und besten Freunden. Das erste Geheimnis bleibt in der Küche; das ist gut so! Bitte alle Vegetarier und Veganer erst später weiterlesen!!
Mir fließt schon bei der Erinnerung der Speichel im Mund zusammen: Kalbfilet mit kretischen Aromen, Knoblauch und Wein. Auf den Punkt gebracht: Seit Jahrzehnten genieße ich Kalbfilets in unterschiedlichen Lokationen. Argentinier und auch ganz andere, doch dieses Kalbfilet, ist mit klarem Abstand das Beste! Nun habe ich es für mich entdeckt und klar: nächstes Jahr geht es wieder dorthin, aber nicht nur wegen dem Filet. Es gibt ja nicht nur so viel Leckeres auf der Speisekarte. Nein, es sind auch die Menschen, die so herzlich und offen sind, das Klima und die Umgebung. Unschlagbar für mich.
Nun zur Taverna Finikas. In Gesprächen ein weiteres gutes Geheimnis gelüftet: Die drei Brüder sind beste Freunde von Vaggelis; schon seit Schulzeiten. Das ist doch toll! Klar musste ich mal dort ein Filet probieren; das Fleisch genauso Excellent. Mit anderer Soße, auch hausgemacht. Ergänzungen, keine Konkurrenz. Beste Freunde schon seit Schulzeiten! Die drei Brüder sind super eingespielt in den Abläufen, das findet man selten bei Geschwistern. Auch hier: Herzliche und offene Begegnungen.

Beste Freunde von Vaggelis: Jorgos, Jannis und Kiriakos
Beste Freunde tragen durch die Zeiten; gerade dann, wenn es schwer wird. Man sich vielleicht auch mal zurückziehen muss. Doch sie sind immer da. Das bildet eine Gemeinschaft, die verlässlich ist. Schön, wenn eine solche Gemeinschaft gelebt wird; so kann Leben gelingen. Doch bedroht wird das alles durch den reinen Kapitalismus, der die Todsünde der Gier in sich trägt.
Die Reichen verabschieden sich längst aus der gemeinsamen Welt der Demokratie. Demokratie ist eine Gesellschaftsordnung, die Macht institutionell begrenzt – auch die Macht von Eliten. Demokratie bedeutet Regeln, die für alle gelten – das ist aber für die Reichen dieser Welt eine unzulässige, eine empörende Einschränkung. Denn Regeln fügen sie in etwas ein, dem sie sich nicht zugehörig fühlen: die Gesellschaft. Deshalb lehnen sie Demokratie ab. Erschrecken, aber real – alles führt hin zur Installation der Macht von Oligarchen. In der Antike galt die Oligarchie als eine Verfallsform der Aristokratie. Heute ist sie zu einer Verfallsform der Demokratie geworden (Quelle: siehe Fußnote am Ende des Blogs).
Umso wichtiger ist, dass wir an den Räumen, in denen Leben gut gelingen kann, mit bauen. Da wo wir sind, sind wir gefordert. Das führt mich zur Entdeckung eines weiteren Geheimnisses: Auch die Verkäuferin in einem Souvenirladen ging mit den drei Brüdern und Vaggelis gemeinsam in die Schule. Vielleicht strahlt daher der Ort soviel Friede und Freude am Leben aus: Gelingende Gemeinschaft von besten Freunden. Kein Wunder, dass dieser Ort mich so magisch anzieht. Kein Geheimnis: Der nächste Sommerurlaub geht es wieder genau dort hin. Chauffiert vom Flughafen mit einem der besten Taxifahrer von Kreta: Stravros; herzlich, offen und zuverlässig. Gerne kann ich bei Bedarf seine Kontaktdaten verraten. Noch sind sie mein kleines Geheimnis.

Stavros
Rüdiger Schaller, 26.10.2024
Autor des Buches: In die Stille
Tech-Investor Peter Thiel: Der Auszug der Milliardäre aus der Verantwortung | taz.de
Impressionen: Knossos, die Speisekarte von Marem und einiges mehr.










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Kommentare
Schöner Bericht, er macht neugierig auf den Ort.
Wahre Erkenntnisse über die Demokratie, leider